Kamera Produktneuheiten

Sony hat die Alpha7 geschrumpft

Die Alpha 7C kommt in zwei Farben: Schwarz und Silber.

Die Alpha 7C kommt in zwei Farben: Schwarz und Silber. (c) Sony

Die Produktivität und Innovationskraft bei Sony ist trotz Pandemie ungebrochen. Nachdem die Japaner Ende Juli die Alpha 7S III vorgestellt hatten, die mittlerweile im Handel ist, folgt jetzt die Ankündigung derAlpha 7C – wobei das C wohl für compact steht. 

Das Herz der neuen Alpha 7C ist ein rückwärtig belichteter Exmor CMOS 35-mm-Vollformatsensor mit 24,2 Megapixeln (effektiv), der von einen BIONZ X Bildprozessor für die schnelle Bilddatenverarbeitung unterstützt wird. Das Gehäuse der Kamera misst 124 x 71 x 60 Millimeter und wiegt nur 509 Gramm und ist in der Größe den Sony APS-C-Kameras, wie der Alpha 6600, vergleichbar. Damit die Alpha 7C so kompakt gebaut werden konnte, musste das integrierte 5-Achsen-Bildstabilisierungssystem verbessert, und die Verschlusseinheit optimiert werden. Außerdem setzt Sony auf eine Monocoque-Konstruktion, wie sie häufig bei Autokarosserien und Flugzeugrümpfen verwendet wird. Trotz dieser Kompaktheit bietet die Alpha 7C einen 5-stufigen Stabilisierungseffekt, der Aufnahmen ohne Stativ ermöglicht. Der NP-FZ100-Akku liefert Energie für 740 Bilder bei Verwendung des LCD-Monitors oder 680 Bilder mit Sucher.

Der Standard-ISO-Bereich reicht bis ISO 51.200 und ist bis auf ISO 50–204.800 erweiterbar. Zudem unterstützt die Alpha 7C 16-Bit-Verarbeitung und 14-Bit-RAW-Ausgabe für natürliche Abstufungen.

Schneller, präziser Autofokus

Dank des mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz arbeitenden Echtzeit-Tracking-Systems behält die Alpha 7C die präzise Scharfstellung automatisch bei, wenn der Auslöser halb gedrückt wird. Darüber hinaus kann „Tracking On + AF-On“ jetzt einer benutzerdefinierten Taste zugewiesen sowie durch Drücken der AF-ON-Taste sofort aktiviert werden. Wenn „Touch Tracking“ über das Menü aktiviert wurde, braucht der Benutzer ein gewünschtes Motiv nur auf dem Display zu berühren, um es auszuwählen – sowohl beim Fotografieren als auch bei Filmaufnahmen. Die Echtzeit-Augenerkennung für Menschen und Tiere wurde von den bisherigen Modellen übernommen. Ist „Gesichts-/Augenpriorität im AF-Modus“ aktiviert, werden das ausgewählte Auge und das Gesicht der Person in Echtzeit mit extrem hoher Präzision erkannt und fokussiert – das funktioniert bei Sony sehr gut.

Das AF-System hat 693 Phasendetektionspunkten, die etwas 93 Prozent der Sensorfläche abdecken, sowie 425 zusätzliche Kontrasterkennungspunkte.

Die Serienbildfunktion der Alpha 7C erlaubt bis zu zehn Bilder pro Sekunde und AF-/AE-Tracking. Ermöglicht wurde diese Geschwindigkeit durch eine neu entwickelte Verschlusseinheit und ein optimiertes Bildverarbeitungssystem. Im Live-View-Modus sind Aufnahmen in Serie mit bis zu acht Bildern pro Sekunde möglich. 

Im Serienmodus werden laut Sony bis zu 223 JPEG-Bilder (in der Einstellung „Fine L“) oder 115 komprimierte beziehungsweise 45 unkomprimierten RAW-Bilder aufgenommen. 

FOTOobjektiv konnte die Kamera bereits vorab kurz ausprobieren und konnte die Geschwindigkeit und hohe Präzision des Autofokus voll verifizieren. Bemerkenswert ist auch die äußerst geringe Anzeigeverzögerung im Sucher oder auf dem Display, wodurch sich schnell bewegende Motive leicht verfolgt und fotografiert werden können. 

Umfassende Videofunktionen

Eine vollständige Pixelauslesung ohne Pixel-Binning ermöglicht es, mehr als die doppelte Datenmenge zu erfassen, die für 4K-Videos benötigt wird (QFHD: 3840 x 2160 Pixel). So entstehen hochwertige 4K-Aufnahmen mit hoher Detailgenauigkeit und Tiefe. Darüber hinaus unterstützt die Alpha 7C HDR- (HLG) und S-Log/S-Gamut-Profile, Aufnahmen in Zeitlupe und Zeitraffer, Full-HD-Aufnahmen in Hochgeschwindigkeit mit 120 Bildern pro Sekunde und einiges mehr.

Auch im Videomodus funktioniert der Autofokus mit Echtzeit-Augenerkennung für Menschen. In den Voreinstellungen lässt sich die AF-Übergangsgeschwindigkeit in sieben Stufen und die Empfindlichkeit für den AF-Motivwechsel in fünf Stufen anpassen. Die Touch-Tracking-Funktion ist ebenfalls für Filmaufnahmen verfügbar.

In jüngster Zeit verbaut Sony zunehmend auch dreh- und schwenkbare Monitore, was gerade im Videobereich sehr sinnvoll ist (zum Beispiel bei der ZV-1). Auch die Alpha 7C weist einen solchen Bildschirm auf, wodurch Selfies oder Aufnahmen aus ungewöhnlichen Perspektiven (Überkopf oder in Bodennähe) leicht zu bewerkstelligen sind. 

Der 3 Zoll große Monitor bietet eine Auflösung von 921.000 Bildpunkten und unterstützt wie bereits erwähnt Touch-AF. Der elektronische XGA-OLED-Tru-Finder liefert eine Auflösung von 2,35 Millionen Bildpunkten.

Die Video-Taste wurde auf der Oberseite der Kamera angebracht, um die Bedienung bei Aufnahmen im Selfie-Modus zu vereinfachen. Der Zubehörschuh mit mehreren Schnittstellen (MI- beziehungsweise MultiInterface-Schuh) wurde um eine digitale Audioschnittstelle erweitert und unterstützt unter anderem den Anschluss des Shotgun-Mikrofons ECM-B1M oder das XLR-Adapterkit XLR-K3M für sauberere und klare Audioaufnahmen. Wie auch bei anderem MI-Schuh-Zubehör sind keine Kabel oder Batterien erforderlich. Ein Kopfhörer- und ein Mikrofonanschluss sind vorhanden. 

Videos, die mit der Kamera vertikal aufgenommen wurden, werden durch  hinzugefügte Metadaten als solche gekennzeichnet und können nach der Übertragung auf ein Smartphone dort auch im Porträt-Modus wiedergegeben und bearbeitet werden.

Die Anbindung an Smartphones und Tablets ist heute ein Muss, deswegen ist auch eine kabellose WiFi-Funktion vorhanden. Beim Übertragen der Dateien muss die App „Imaging Edge Mobile“ auf dem Mobilgerät installiert sein. 

Darüber hinaus ist ein USB Typ-C-Anschluss vorhanden, der mit USB 3.2 (5 Gbit/s) kompatibel ist. Dies ermöglicht eine schnelle Bild-übertragung bei Fernaufnahmen am PC und eine Stromversorgung über externe mobile Akkus.

Die Alpha 7C soll im Jänner 2021 in zwei Farben (Schwarz oder Silber) zu einem Preis von 2.099 Euro auf den Markt kommen. Das Kit mit dem SEL-2860 kostet 2.399 Euro.

FE 28–60 mm F4–5.6

Gemeinsam mit der Alpha 7C stellt Sony das neue Objektiv FE 28–60 Millimeter F4–5.6 vor, das laut Sony weltweit kleinste und leichteste Standard-Zoomobjektiv: es wiegt 167 Gramm bei Abmessungen von 67 x 45 Millimeter. 

Dank der durchdachten Anordnung der drei asphärischen Elemente werden Abbildungsfehler über den gesamten Zoombereich unterdrückt und eine hohe Auflösung bis zum Bildrand erreicht. Der Mindest-fokussierabstand liegt im Weitwinkelbereich bei 30 Zentimetern und im Telebereich bei 45 Zentimetern. 

Angetrieben wird das Objektiv von  einem schnellen Linearmotor. Das FE 28–60 mm F4–5.6 bietet eine Innenfokussierung, das die Objektivlänge bei Fokusbewegungen und Nahaufnahmen unverändert lässt. Für den Transport wird das Objektiv eingefahren. 

Das FE 28–60mm F4–5.6 (SEL-2860) ist ebenfalls ab Jänner 2021 erhältlich und kostet 499 Euro.

Kompakter Blitz HVL-F28RM

Der einfach zu bedienende HVL-F28RM ist mit seinem kompakten Formfaktor gut auf die Alpha 7C und die anderen Alpha-Kameras abgestimmt. Im Vergleich zum HVL-F32M hat der HVL-F28RM ein um zwölf Prozent geringeres Volumen und ist sieben Prozent leichter. 

Der HVL-F28RM bietet eine konstante Lichtausbeute mit Leitzahl GN28 sowie eine stabile kabellose Funkkommunikation und eine Funksteuerung für Mehrfachblitz. Zudem ist der Blitz mit der kürzlich eingeführten Blitzsteuerung von Sony ausgerüstet, die mit der Gesichtserkennungstechnologie in der Kamera verknüpft ist. Dabei wird das Verhältnis zwischen dem Licht, das auf das Gesicht des Motivs fällt, und dem Umgebungslicht berücksichtigt, um den Weißabgleich automatisch präzise einzustellen. Das Ergebnis: Das Gesicht wird in naturgetreuen Farben dargestellt.

Der HVL-F28RM-Blitz kommt bereits im November 2020 in den Handel und wird 279 Euro kosten.