Die Ausstellung "World Unseen" macht Kunst für blinde und sehbehinderte Menschen erlebbar.
(c) Jolly Schwarz Photography
Rund 300.000 Menschen leben mit einer Form von Sehbehinderung laut dem Blindenverband in Österreich und für viele von ihnen bleibt die Welt der Fotografie weitgehend unzugänglich. Anders bei der Ausstellung „World Unseen“, die visuelle Kunst in eine taktile Erfahrung verwandelt. Sechs beeindruckende Werke von den international renommierten Fotografen Brent Stirton, Ulla Lohmann, Nanna Heitmann, Aleksander Norddahl, Heidi Rondak und Bill Smith wurden als Reliefs aufbereitet. Durch den Einsatz innovativer Drucktechnologie können die Besucher, die Bilder mit ihren Fingerspitzen entdecken, begleitet von detaillierten Beschreibungen in Brailleschrift sowie einer Audio-Erklärung, die die Geschichten hinter den Fotografien für alle lebendig machen. Am 11. und 12. Dezember ist die Ausstellung für die Öffentlichkeit kostenlos zugänglich. Es ist eine wahrlich erlebenswerte Ausstellung. FOTOobjektiv empfiehlt den Besuch!
Mit Technik Kunst in ein Erlebnis verwandeln
Mit „World Unseen“ setze Canon neue Maßstäbe in der Verbindung von Kunst und Technologie. Die für den Druck der Reliefe verwendeten Flachbettdrucker haben eine Grundfläche von einigen Quadratmetern und tragen die Reliefe Schicht für Schicht auf. Die in der Ausstellung gezeigten Bildern sind 3,5 mm hoch und bestehen aus etwa 40 Schichten, erklärt Hermann Anderl, Geschäftsführer von Canon Austria, aber es sind bis zu 100 Schichten möglich, wobei die Drucke dann zwar auch ein wenig höher, aber vor allem die Schichten feiner werden. Das Besondere daran ist, betont Anderl, dass die hier gezeigten 2D-Fotos in 3D-Objekte umgewandelt werden müssen. Und das mache eine ebenfalls von Canon entwickelte Software. „Dank unserer innovativen Canon PRISMAelevate XL Software und dem Arizona-Drucksystem schaffen wir einzigartige, taktile Reliefdrucke, die es allen Besuchern – unabhängig von ihren Sehfähigkeiten – ermöglichen, die Fotografien zu weltbewegenden Themen auf eine völlig neue Weise zu erleben“, resümiert Hermann Anderl.
Geschichten, die bewegen und durch Fotografien erlebbar werden
Ein berührendes Highlight der Ausstellung ist das 3D-Ultraschallbild eines ungeborenen Mädchens, das einer blinden Mutter erstmals ermöglicht, die Gesichtszüge ihres Babys durch Ertasten zu „sehen“. Silvia Oblak, Ehrenpräsidentin vom Verein Blickkontakt, ist begeistert und ergriffen zugleich: „Diese Geschichte berührt mich zutiefst und bereitet mir Gänsehaut – zu erleben, wie eine blinde Mutter durch Berührung das Gesicht ihres ungeborenen Kindes ’sehen‘ kann, ist einfach einzigartig.“.
Ein weiteres ausgestelltes Werk ist ein Bild des Fotografen Brent Stirton. Es zeigt Sudan, das letzte männliche Nördliche Breitmaulnashorn, umgeben von Rangern, die es vor Wilderern schützen. Mit einem stumpfen Horn und einem ergreifenden Blick symbolisiert Sudan das tragische Verschwinden seiner Art. Es erinnert an die Verantwortung, die Natur zu bewahren, und an die dringende Notwendigkeit, den Schutz der letzten noch lebenden Tiere sicherzustellen. „So klar und eindrucksvoll wurde mir ein Bild noch nie nähergebracht – ich habe Kunst noch nie auf diese Weise erleben können. Endlich kann ich sagen: Ich gehe mit euch Sehenden mit und erlebe Kunst auf Augenhöhe. Das ist ein Gefühl, das mich tief bewegt“, beschreibt der Paralympics-Athlet Bil Marinkovic bei der Ausstellungseröffnung am 9. Dezember seine Eindrücke mit diesem Werk.
Auch Kurt Prall, Obmann des Blinden- und Sehbehindertenverbands Wien, Niederösterreich und Burgenland, betont: „‚World Unseen‘ öffnet blinden und sehbehinderten Menschen eine Tür zu einer Welt, die uns oft verborgen bleibt. Als selbst stark sehbeeinträchtigter Mensch weiß ich aus eigener Erfahrung, wie wertvoll es ist, visuelle Eindrücke auf eine neue, greifbare Weise zu erleben.“ Diese Ausstellung ermögliche es ihm, die Kunst der Fotografie auf eine Art wahrzunehmen, die zuvor nicht zugänglich war, so Prall: „Es ist eine tief bewegende Erfahrung, und wir sind stolz, als Blinden- und Sehbehindertenverband Teil dieses innovativen Projekts zu sein, das uns alle näher an die Welt der Kunst heranführt.“
Die Ausstellung „World Unseen“ kann noch am 11. und 12. Dezember 2024 im Museumsquartier – Arena 21 von 10 bis 20 Uhr kostenlos und ohne Reservierung besucht werden. Alle sind eingeladen, Kunst und berührende Themen auf eine Weise zu erleben, die über das Sehen hinausgeht. Weitere Informationen zur Ausstellung finden Interessierte unter www.canon.at/world-unseen.
Rund 300.000 Menschen leben mit einer Form von Sehbehinderung laut dem Blindenverband in Österreich und für viele von ihnen bleibt die Welt der Fotografie weitgehend unzugänglich. Anders bei der Ausstellung „World Unseen“, die visuelle Kunst in eine taktile Erfahrung verwandelt. Sechs beeindruckende Werke von den international renommierten Fotografen Brent Stirton, Ulla Lohmann, Nanna Heitmann, Aleksander Norddahl, Heidi Rondak und Bill Smith wurden als Reliefs aufbereitet. Durch den Einsatz innovativer Drucktechnologie können die Besucher, die Bilder mit ihren Fingerspitzen entdecken, begleitet von detaillierten Beschreibungen in Brailleschrift sowie einer Audio-Erklärung, die die Geschichten hinter den Fotografien für alle lebendig machen. Am 11. und 12. Dezember ist die Ausstellung für die Öffentlichkeit kostenlos zugänglich. Es ist eine wahrlich erlebenswerte Ausstellung. FOTOobjektiv empfiehlt den Besuch!
Mit Technik Kunst in ein Erlebnis verwandeln
Mit „World Unseen“ setze Canon neue Maßstäbe in der Verbindung von Kunst und Technologie. Die für den Druck der Reliefe verwendeten Flachbettdrucker haben eine Grundfläche von einigen Quadratmetern und tragen die Reliefe Schicht für Schicht auf. Die in der Ausstellung gezeigten Bildern sind 3,5 mm hoch und bestehen aus etwa 40 Schichten, erklärt Hermann Anderl, Geschäftsführer von Canon Austria, aber es sind bis zu 100 Schichten möglich, wobei die Drucke dann zwar auch ein wenig höher, aber vor allem die Schichten feiner werden. Das Besondere daran ist, betont Anderl, dass die hier gezeigten 2D-Fotos in 3D-Objekte umgewandelt werden müssen. Und das mache eine ebenfalls von Canon entwickelte Software. „Dank unserer innovativen Canon PRISMAelevate XL Software und dem Arizona-Drucksystem schaffen wir einzigartige, taktile Reliefdrucke, die es allen Besuchern – unabhängig von ihren Sehfähigkeiten – ermöglichen, die Fotografien zu weltbewegenden Themen auf eine völlig neue Weise zu erleben“, resümiert Hermann Anderl.
Geschichten, die bewegen und durch Fotografien erlebbar werden
Ein berührendes Highlight der Ausstellung ist das 3D-Ultraschallbild eines ungeborenen Mädchens, das einer blinden Mutter erstmals ermöglicht, die Gesichtszüge ihres Babys durch Ertasten zu „sehen“. Silvia Oblak, Ehrenpräsidentin vom Verein Blickkontakt, ist begeistert und ergriffen zugleich: „Diese Geschichte berührt mich zutiefst und bereitet mir Gänsehaut – zu erleben, wie eine blinde Mutter durch Berührung das Gesicht ihres ungeborenen Kindes ’sehen‘ kann, ist einfach einzigartig.“.
Ein weiteres ausgestelltes Werk ist ein Bild des Fotografen Brent Stirton. Es zeigt Sudan, das letzte männliche Nördliche Breitmaulnashorn, umgeben von Rangern, die es vor Wilderern schützen. Mit einem stumpfen Horn und einem ergreifenden Blick symbolisiert Sudan das tragische Verschwinden seiner Art. Es erinnert an die Verantwortung, die Natur zu bewahren, und an die dringende Notwendigkeit, den Schutz der letzten noch lebenden Tiere sicherzustellen. „So klar und eindrucksvoll wurde mir ein Bild noch nie nähergebracht – ich habe Kunst noch nie auf diese Weise erleben können. Endlich kann ich sagen: Ich gehe mit euch Sehenden mit und erlebe Kunst auf Augenhöhe. Das ist ein Gefühl, das mich tief bewegt“, beschreibt der Paralympics-Athlet Bil Marinkovic bei der Ausstellungseröffnung am 9. Dezember seine Eindrücke mit diesem Werk.
Auch Kurt Prall, Obmann des Blinden- und Sehbehindertenverbands Wien, Niederösterreich und Burgenland, betont: „‚World Unseen‘ öffnet blinden und sehbehinderten Menschen eine Tür zu einer Welt, die uns oft verborgen bleibt. Als selbst stark sehbeeinträchtigter Mensch weiß ich aus eigener Erfahrung, wie wertvoll es ist, visuelle Eindrücke auf eine neue, greifbare Weise zu erleben.“ Diese Ausstellung ermögliche es ihm, die Kunst der Fotografie auf eine Art wahrzunehmen, die zuvor nicht zugänglich war, so Prall: „Es ist eine tief bewegende Erfahrung, und wir sind stolz, als Blinden- und Sehbehindertenverband Teil dieses innovativen Projekts zu sein, das uns alle näher an die Welt der Kunst heranführt.“
Die Ausstellung „World Unseen“ kann noch am 11. und 12. Dezember 2024 im Museumsquartier – Arena 21 von 10 bis 20 Uhr kostenlos und ohne Reservierung besucht werden. Alle sind eingeladen, Kunst und berührende Themen auf eine Weise zu erleben, die über das Sehen hinausgeht. Weitere Informationen zur Ausstellung finden Interessierte unter www.canon.at/world-unseen.
Teilen mit: