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Sony bringt die Alpha 9 II

Die Alpha 9 II (Modell ILCE-9M2) bietet die gleiche hohe Geschwindigkeit wie das Vorgängermodell – einschließlich unterbrechungsfreier Serienaufnahmen mit bis zu 20 Bildern pro Sekunde sowie 60 AF-/AE-Trackingberechnungen pro Sekunde und bietet zusätzliche Funktionen, die Sony aus dem Feedback professioneller Fotografen erhalten hat. Dazu gehören unter anderem deutliche Verbesserungen bei Konnektivität und Dateiübertragung, Serienaufnahmen mit bis zu 10 Bildern pro Sekunde mit mechanischem Verschluss, ein verbesserter Autofokus mit neu optimierten Algorithmen sowie ein überarbeitetes Gehäuse für noch besseren Halt und Bedienbarkeit.

So verfügt die Alpha 9 II über einen integrierten 1000BASE-T Ethernet-Terminal für eine schnelle und stabile Datenübertragung im Gigabit-Bereich. Dank Dateiübertragung mit SSL- oder TLS-Verschlüsselung (FTPS) ist auch eine hohe Datensicherheit gewährleistet. Auch bei PC-gesteuerten Serienaufnahmen (Tethering) wurde die Leistung durch Verringerung der Auslöseverzögerung und der Zeitverzögerung in der Liveansicht des Bildschirms bei Verwendung der „Remote-Camera-Tool“-Desktop-Anwendung erhöht. Die WLAN-Geschwindigkeit wurde ebenfalls erhöht, indem zusätzlich zu dem bereits bei der Alpha 9 vorhandenen 2,4-GHz-Band ein stabiles und schnelles 5-GHz-Band (IEEE 802.11ac) hinzugefügt wurde. Die Standards IEEE 802.11a/b/g/n/ac werden allesamt unterstützt.

Kombinierte Sprach- und Bildübertragung

Um die Arbeitsabläufe speziell in Nachrichtenagenturen effizienter zu gestalten, ist die Alpha 9 II mit einer neuen Sprachmemofunktion ausgestattet, mit der sich gesprochene Informationen in Form von Sprachnotizen an Bilder anhängen lassen, die bei Durchsicht der Bilder wiedergegeben werden können. Die Sprachdaten können auch Fotos hinzugefügt werden, die an Redakteure gesendet werden, um ihnen wichtige Informationen zu liefern, die für eine effektive Bearbeitung erforderlich sind. Alternativ steht Fotografen im Einsatz auch das „Transfer & Tagging-Add-on“ zusammen mit der Imaging-Edge-Mobile-App von Sony zur Verfügung (Version 1.1 oder höher erforderlich. Ver. 1.1.1 wird im Oktober 2019 veröffentlicht. Die Funktion Transfer & Tagging-Add-on ist in Österreich aktuell noch nicht verfügbar), um Sprachkennzeichnungen zusammen mit den Fotos auf ihre mobilen Geräte zu übertragen und die Sprachnotizen automatisch in Text umzuwandeln und den JPEG-Bildern in Form von IPTC-Metadaten hinzuzufügen. All dies kann wahlweise automatisch oder manuell erfolgen.

Durch die Kombination von kabelloser Sprach- wie Bildübertragung und automatischer Sprache-zu-Text-Konvertierung mit der Fähigkeit, Bilder mit angehängten Sprachnotizen automatisch via FTP zu übertragen, ist es möglich, aufgenommene Bilder an einen FTP-Server zu schicken, ohne dabei ein Smartphone verwenden zu müssen. Die FTP-Einstellungen in der App können auch über Bluetooth an eine Kamera gesendet werden, um den Workflow zu beschleunigen.

Höchstleistung bei Geschwindigkeit und Autofokus 

Wie die Alpha 9 verfügt auch die neue Alpha 9 II über den mehrschichtigen 35 mm Exmor-RS-Vollformat-CMOS-Bildsensor mit 24,2 Megapixeln und integriertem Speicher, was ihr dieselbe Geschwindigkeit und Bildqualität verleiht. Die neue Kamera ist in der Lage, kontinuierliche und völlig geräuschlose Serienaufnahmen mit 20 Bildern pro Sekunde für bis zu 361 JPEG-Bilderoder 239 komprimierte RAW-Bilder aufzunehmen, ohne dass es zu Unterbrechungen im Sucher kommt. So kann der Fotograf das Motiv und die Szenen während der Aufnahme störungsfrei im elektronischen Sucher verfolgen. In Situationen, in denen der mechanische Verschluss bevorzugt wird oder erforderlich ist, lassen sich mit der neuen Alpha 9 II bis zu 10 Bilder pro Sekunde aufnehmen – etwa doppelt so viele wie bei der Alpha 9.

Die Kamera besitzt die Kapazität für 60 AF-/AE-Berechnungen pro Sekunde. Dafür sorgen optimierte AF-Algorithmen, welche die Leistung des Autofokus deutlich anheben, um selbst die sprunghaftesten Bewegungen eines Motivs, z.B. beim Sport, mit hoher Präzision zu erfassen. Bei Sportveranstaltungen macht sich zudem der neue Anti-Flimmer-Modus der Alpha 9 II bezahlt, der Neonbeleuchtung oder andere künstliche Lichtquellen automatisch erkennt und entsprechende Anpassungen vornimmt.

Das Fokussystem der neuen Alpha 9 II umfasst 693 Phasendetektions-Autofokuspunkte, die rund 93 Prozent des Sensors abdecken, sowie 425 Kontrast-Autofokus-Punkte. Dieses Hybrid-Autofokus-System stellt sicher, dass auch schnell bewegte Motive präzise erfasst werden. Zu den weiteren nennenswerten Fokussiereigenschaften der Kamera zählen der Echtzeit-AF mit Augenerkennung, bei dem zwischen rechtem und linkem Auge gewählt werden kann, ein Echtzeit-Augen-AF für Tiere mit neuem Algorithmus, ein Echtzeit-Augen-AF für Videos, Echtzeit-Tracking, Auswahl der Fokusrahmenfarbe, Festlegen des Fokuspunktes via Touchpad bei Verwendung des Suchers und mehr. Der Autofokus kann das Motiv selbst bei Serienaufnahmen mit einem größeren Blendenwert als F16 nachverfolgen und bietet dadurch höhere Genauigkeit bei Aufnahmen, die längere Verschlusszeiten erfordern.

Die Sony Alpha 9 II von oben. (c) Sony

Verbesserte Technik, einfachere Bedienung

Der BIONZ X Bildverarbeitungsprozessor wurde für die Alpha 9 II weiterentwickelt und kann die schnelle Auslesegeschwindigkeit des Sensors nutzen. In Kombination mit dem Front-End-LSI sorgt der Prozessor für eine höhere Geschwindigkeit bei der AF/AE-Erkennung, Bildverarbeitung, Gesichtserkennung und mehr.

Auch das staub- und feuchtigkeitsabweisende Design der Kamera wurde überarbeitet: Die Dichtungen an allen Fugen des Kameragehäuses wie auch an der Abdeckung des Akkufachs und am Medienanschluss wurden verstärkt.

Moderne Bildverarbeitungsalgorithmen sollen das Rauschen im mittleren bis hohen Empfindlichkeitsbereich reduzieren und gleichzeitig die Detailwiedergabe und die Bildqualität optimieren. Zudem arbeitet in der Kamera ein optisches Bildstabilisierungssystem mit fünf Achsen, das einer um 5,5 Schritte kürzeren Verschlusszeit entspricht.

Der Griff der Alpha 9 II wurde ebenfalls überarbeitet, um noch einen besseren Halt zu gewährleisten. Die Kamera ist übrigens mit dem Vertikalgriff VG-C4EM von Sony kompatibel.

Der Vertikalgriff VG-C4EM passt auf die Sony Alpha 9 II. (c) Sony

Zu den Neuerungen bei Design und Haptik der Tasten gehören ein größerer Durchmesser und eine schnellere Reaktion der AF-ON-Taste, eine Mehrfachauswahltaste im Joystick-Format, ein Verriegelungsknopf für das Drehrad der Belichtungskompensation sowie eine veränderte Form und Position des hinteren Drehrads.

Der neu gestaltete Verschlussmechanismus unterdrückt selbst kleinste Bewegungen, die zu Bildunschärfe führen können. Nach Sony eigenen Tests soll die Lebensdauer über 500.000 Auslösungen betragen.

Anschlüsse für einen schnellen Datentransfer

Der USB Typ-C-Anschluss unterstützt eine schnelle Datenübertragung gemäß USB 3.2 Gen 1. Die zwei Mediensteckplätze sind beide mit UHS-I- und UHS-II-SD-Karten kompatibel und ermöglichen so eine höhere Gesamtkapazität sowie schnellere Lese- und Schreibgeschwindigkeiten.

Der Multi-Interface-Zubehörschuh (MI-Zubehörschuh) der Kamera wurde um ein digitales Audio-Interface erweitert. So können das neue Shotgun Mikrofon ECM-B1M oder das XLR-Adapterkit XLR-K3M direkt an den MI-Zubehörschuh angeschlossen werden, um klarere Audioaufnahmen zu ermöglichen.

Die Alpha 9 II (ILCE-9M2) kostet rund 5.400 Euro und kommt im Oktober in den Handel.