Hegyeshalom: Fall des Eisernen Vorhangs. Ungarische Soldaten entfernen den Stacheldrahtzaun am 2. Mai 1989. (c) Foto: Erich Janzso / Quelle: Burgenländisches Landesarchiv, BF-Fotosammlung
Die Ausstellung „Grenzland im Fokus“ ist in Kooperation mit den Kulturbetrieben Burgenland und dem Burgenländischen Landesarchiv entstanden, das seine Sammlung erstmals in diesem Umfang für die Ausstellung geöffnet hat. Ergänzt werden die historischen Fotografien durch ausgewählte zeitgenössische Positionen, darunter Arbeiten der Wahlburgenländer Elfie Semotan und Andreas H. Bitesnich oder des in Mannersdorf an der Rabnitz geborenen, jungen Fotografen David Schermann. Die Aufnahmen, die WestLicht-Gründer Peter Coeln gemeinsam mit der Italienerin Francesca Catastini für das umfangreiche Begleitbuch zur Ausstellung gemacht hat, runden das Gesamtbild mit einem interessierten Blick von außen ab.
Für die Ausstellung haben die Kuratoren rund 100 Aufnahmen aus den mehr als 500.000 historischen Fotografien in den Beständen des Landesarchivs ausgewählt. Die teils berührenden, teils witzigen und mitunter skurrilen Bilder zeigen nicht nur den burgenländischen Alltag der letzten 100 Jahre, charakteristische Landschaften oder die prägenden Ereignisse der Landesgeschichte. In den von Bildjournalisten und -journalistinnen, Studiofotografinnen und Studiofotografen, Profis sowie Amateuren gemachten Aufnahmen spiegeln sich auch Entwicklungen wider, die weit über die Region hinausreichten: Der Nationalsozialismus und das Kriegsende, die politische Neuordnung und der Wiederaufbau, der Fall des Eisernen Vorhangs und der Aufbruch in die Moderne.
An der Demarkationslinie von Ost und West gelegen, stand das Burgenland wie kaum ein anderes Bundesland immer wieder im Fokus der Weltöffentlichkeit. Diese Grenzerfahrungen bilden den roten Faden der Ausstellung, beginnend mit der Eingliederung 1921 über die Ungarn-Flucht 1956, die Öffnung der Grenzen nach dem Kollaps der Sowjetunion 1989 bis hin zu den Flüchtlingsströmen der jüngeren Vergangenheit.
„Die Fotografien erzählen nicht nur eindrucksvolle Geschichten, sie sind auch fotografisch von beeindruckender Qualität. Das ist bemerkenswert, weil viele von weitgehend unbekannten oder gar anonymen Fotografen und Fotografinnen stammen“, sagt WestLicht-Vorstand Peter Coeln. Er sei sehr froh, dass man diese Schätze aus dem Landesarchiv – die meisten davon zum allerersten Mal – der Öffentlichkeit präsentieren könne.
Sechs zeitgenössische Sichtweisen auf das Burgenland
Einen gegenwärtigen Blick auf die Region bieten sechs, das historische Material ergänzende zeitgenössische Positionen.
In Elfie Semotans Stillleben, fotografiert in und um ihr Haus in Jennersdorf, erscheint das Burgenland als ein Ort des kontemplativen Rückzugs.
Andreas H. Bitesnich gewinnt den typisch burgenländischen Landschaften durch die ihm eigene, raue Bildsprache neue Seiten ab.
Francesca Catastini und Peter Coeln steuern einen Bildessay von Ateliers der rund um Jennersdorf ansässigen Künstler und Künstlerinnen bei. Diese Kunstwerkstätten, für die häufig alte Gebäude mit viel Gefühl und Geschick renoviert wurden, ergeben durch die historische Bausubstanz und zeitgenössische Kreativität ein ganz eigenes Flair, das man nirgendwo sonst auf dieselbe Art findet.
David Schermann ist für seine Serie „About Home“ aus seiner Wahlheimat Wien in das Dorf seiner Kindheit zurückgekehrt und erzählt in Momentaufnahmen von den Alltagsritualen dieser ländlichen Gemeinschaft.
Alex Lang hat am Neusiedler See einen der wenigen verbliebenen Berufsfischer, deren Familien oft seit mehreren Generationen in dem Gewerbe arbeiten, auf seiner Tour begleitet.
Florian Rainer schließlich war am Höhepunkt der Flüchtlingswelle 2015 an der österreichisch-ungarischen Grenze und hat, fernab von jeglichem Sensationalismus, die Ankunft der Menschen in eindrücklichen Bildern festgehalten.
Zur Ausstellung erscheinen zwei Begleitbücher: „Das Burgenland. Reisen durch Zeit und Land“, herausgegeben von Tanja Stacherl und Christoph Langecker, Brandstätter Verlag, 256 Seiten, 195 Abbildungen und „Hundert. Fotografien aus der Sammlung des Burgenländischen Landesarchiv“, herausgegeben von Herbert Brettl, Evelyn Fertl und Ute Leonhardt, 220 Seiten, 100 Abbildungen.
Grenzland im Fokus – 100 JahreBurgenland WestLicht. Schauplatz für Fotografie Westbahnstraße 40, 1070 Wien Di, Mi, Fr 14–19 Uhr Do 11–21 Uhr Sa, So 11–19 Uhr 24.–27.12, 31.12.2021 und 1.1.2022 hat WestLicht geschlossen
Die Ausstellung „Grenzland im Fokus“ ist in Kooperation mit den Kulturbetrieben Burgenland und dem Burgenländischen Landesarchiv entstanden, das seine Sammlung erstmals in diesem Umfang für die Ausstellung geöffnet hat. Ergänzt werden die historischen Fotografien durch ausgewählte zeitgenössische Positionen, darunter Arbeiten der Wahlburgenländer Elfie Semotan und Andreas H. Bitesnich oder des in Mannersdorf an der Rabnitz geborenen, jungen Fotografen David Schermann. Die Aufnahmen, die WestLicht-Gründer Peter Coeln gemeinsam mit der Italienerin Francesca Catastini für das umfangreiche Begleitbuch zur Ausstellung gemacht hat, runden das Gesamtbild mit einem interessierten Blick von außen ab.
Für die Ausstellung haben die Kuratoren rund 100 Aufnahmen aus den mehr als 500.000 historischen Fotografien in den Beständen des Landesarchivs ausgewählt. Die teils berührenden, teils witzigen und mitunter skurrilen Bilder zeigen nicht nur den burgenländischen Alltag der letzten 100 Jahre, charakteristische Landschaften oder die prägenden Ereignisse der Landesgeschichte. In den von Bildjournalisten und -journalistinnen, Studiofotografinnen und Studiofotografen, Profis sowie Amateuren gemachten Aufnahmen spiegeln sich auch Entwicklungen wider, die weit über die Region hinausreichten: Der Nationalsozialismus und das Kriegsende, die politische Neuordnung und der Wiederaufbau, der Fall des Eisernen Vorhangs und der Aufbruch in die Moderne.
An der Demarkationslinie von Ost und West gelegen, stand das Burgenland wie kaum ein anderes Bundesland immer wieder im Fokus der Weltöffentlichkeit. Diese Grenzerfahrungen bilden den roten Faden der Ausstellung, beginnend mit der Eingliederung 1921 über die Ungarn-Flucht 1956, die Öffnung der Grenzen nach dem Kollaps der Sowjetunion 1989 bis hin zu den Flüchtlingsströmen der jüngeren Vergangenheit.
„Die Fotografien erzählen nicht nur eindrucksvolle Geschichten, sie sind auch fotografisch von beeindruckender Qualität. Das ist bemerkenswert, weil viele von weitgehend unbekannten oder gar anonymen Fotografen und Fotografinnen stammen“, sagt WestLicht-Vorstand Peter Coeln. Er sei sehr froh, dass man diese Schätze aus dem Landesarchiv – die meisten davon zum allerersten Mal – der Öffentlichkeit präsentieren könne.
Sechs zeitgenössische Sichtweisen auf das Burgenland
Einen gegenwärtigen Blick auf die Region bieten sechs, das historische Material ergänzende zeitgenössische Positionen.
Zur Ausstellung erscheinen zwei Begleitbücher: „Das Burgenland. Reisen durch Zeit und Land“, herausgegeben von Tanja Stacherl und Christoph Langecker, Brandstätter Verlag, 256 Seiten, 195 Abbildungen und „Hundert. Fotografien aus der Sammlung des Burgenländischen Landesarchiv“, herausgegeben von Herbert Brettl, Evelyn Fertl und Ute Leonhardt, 220 Seiten, 100 Abbildungen.
Grenzland im Fokus – 100 JahreBurgenland
WestLicht. Schauplatz für Fotografie
Westbahnstraße 40, 1070 Wien
Di, Mi, Fr 14–19 Uhr
Do 11–21 Uhr
Sa, So 11–19 Uhr
24.–27.12, 31.12.2021 und 1.1.2022 hat WestLicht geschlossen
www.westlicht.com
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